Modellierung der Aufwandmengengestaltung von Wachstumsreglern im Winterweizen (Triticum aestivum)

Laufzeit: 01.09.2014-31.03.2015
Ansprechpartner: Paolo Racca

Projektleitung: Das Projekt erfolgte im Rahmen eine Masterarbeit in Kooperation mit der Hochschule  Osnabrück

Einleitung

Die Getreideproduktion unterliegt der Gefahr von Lager. Lagergetreide kann sowohl zu einer reduzierten Quantität als auch zu einer verminderten Qualität des Ertrages führen. Eine Lagervorbeugung erfolgt primär durch ackerbauliche Maßnahmen wie Sortenwahl, späte Aussaattermine, angepasste Bestandesdichten oder bedarfsgerechte Stickstoffdüngung. Mit den verfügbaren Wachstumsreglern können darüber hinaus die Halme eingekürzt und stabilisiert werden, sodass das Lagerrisiko weiter minimiert wird. Die Wirkung der Wachstumsregler basiert auf einem Eingriff in den Hormonhaushalt der Pflanze. Die Applikation von Wachstumsreglern ist von der Schwierigkeit gekennzeichnet, in Abhängig­keit der jeweiligen Bedingungen die optimale Aufwandmenge zu bestimmen. Eine zu hohe Aufwandmenge kann durch einen zu starken Eingriff in das Pflanzenwachstum eine Ertragsreduktion bewirken. Bei einer zu geringen Aufwandmenge besteht ein vermeidbares erhöhtes Lagerpotential. Die Aufwandmengenbestimmung ist geprägt von einem Kompromiss zwischen Lagervermeidung und potentieller Ertragsreduktion.

Projektinhalt

Das Ziel des Projektes war die Modellierung der Aufwandmengengestaltung von Wachstums­reglern im Winterweizen. Ein derartiges Modell kann als Entscheidungshilfe für den geschild­erten Abwägungsprozess fungieren und zur Bestimmung der optimalen Aufwandmenge bei­tra­gen. Als Grundlage der Modellierung dienten bereits durchgeführte Feldversuche der Pflanzenschutzdienste der Bundesländer der Jahre 2009 – 2013. Dabei konnte auf zahlreiche Versuche unterschiedlicher Standorte der Bundesrepublik Deutschland zurückgegriffen werden, wie die nachfolgende Karte demonstriert.

In dem Projekt wurde eine versuchsübergreifende gesamtheitliche Auswertung der Feldversuche durch­geführt. Die Auswertung und Modellierung wurde mittels Diskriminanz­analyse varianten­spezifisch vorgenommen. Die Aufwandmenge wurde unter Berücksichti­gung von Lagernei­gung der Sorte, Aussaattermin, Bodenart, Temperatur, Globalstrahlung, Bodenfeuch­tig­keit und Vegetationsbeginn modelliert. Die Einflussfaktoren spezifische Sortenreaktion, Bestandesdichte und Stickstoffversorgung mussten aufgrund fehlender Daten von der Auswertung ausgeschlossen werden. Die Modellierung wurde für die Einfachbehandlungen mit CCC, Moddus, Medax Top, CCC + Moddus und CCC + Medax Top sowie die Spritzfolgen ‘CCC, CCC‘, ‘CCC, Camposan‘, ‘CCC, Moddus‘, ‘CCC, Medax Top‘, ‘CCC, CCC + Moddus‘ und ‘CCC, CCC + Medax Top‘ durchgeführt.

Ergebnisse

Die generierten Modelle liefern statistisch gute Ergebnisse, jedoch beinhalten sie vereinzelte Schwächen in der korrekten Wiedergabe der biologischen Zusammenhänge, sodass die Modelle die optimalen Aufwandmengen nicht korrekt berechnen. Diese Schwächen sind primär auf die für die Modellierung verwendete Datengrundlage zurückzuführen. Unabhängig davon wurde in diesem Projekt eine Methodik zur Modellierung der Aufwandmengen­gestaltung konstruiert, die in der weiteren Entwicklung eines Entscheidungshilfesystems verwendet werden kann und auch auf andere Getreidearten und Produkte/Produkt­kombinationen transferierbar ist. Mit zusätzlich aufgezeigten Optimierungsoptionen wurden Ansätze zur Modellentwicklung geliefert, die in weiteren Forschungsarbeiten dieser Thematik aufgegriffen werden können und eine Realisierbarkeit eines Entscheidungshilfesystems aufzeigen. Die Ergebnisse des Projekts können somit als Grundlage für die weitere Entwicklung eines praxistauglichen Modells zur Bestimmung der Aufwandmenge von Wachstumsreglern verwendet werden.

Downloads

Modeling the calculation of application rate of plant growth regulators in winter wheat (Triticum aestivum)

ZEPP

Unsere Projekte entstehen in Kooperation mit Bundes- und Landesbehörden, Universitäten, dem Julius Kühn-Institut, dem DWD und anderen Partnern.

Unser Ziel: Landwirtschaft effizienter und ökologischer gestalten – in konventionellen wie auch in biologischen Anbauverfahren.

Entscheidungshilfen

Unsere Aufgabe ist es, wetterbasierte Prognose- und Simulationsmodelle für wichtige landwirtschaftliche und gartenbauliche Schaderreger zu sammeln, zu prüfen und für den Einsatz in der Praxis weiterzuentwickeln.

Tagesaktuelle Prognosen

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