SmartDDS – Automatische Erkennung von Pflanzenkrankheiten mit mobilen Endgeräten und mobilem Internet zur zielgerichteten Nutzung von landwirtschaftlichen Entscheidungshilfesystemen

Laufzeit: 01.06.2012-31.10.2015
Ansprechpartner: Dr. Benno Kleinhenz

In diesem dreijährigen Vorhaben haben es sich die Projektpartner zum Ziel gesetzt, eine mobile Applikation zu entwickeln, die es ermöglicht, Blattfleckenkrankheiten in Zuckerrüben mit Hilfe eines Android-fähigen Smartphones oder Tablet-PCs automatisch zu detektieren und zu identifizieren.

Die Funktionsweise dieser App kann wie folgt beschrieben werden. Mit der, in den mobilen Endgeräten eingebauten, Kamera werden Blattflecken auf Blättern fotografiert. Die Vorverarbeitung erfolgt auf dem mobilen Endgerät, so dass nur die Bildausschnitte der befallenen Blattregionen zur weiteren Verarbeitung an einen Server geschickt werden. Dadurch wird das zu sendende Datenvolumen erheblich verringert, was sowohl die Übertragung als auch die weitere Analyse beschleunigt. Sollte auf dem Feld kein mobiles Internet zur Verfügung stehen, kann der Nutzer die aufgenommenen Fotos zu einem späteren Zeitpunkt, an einem Ort mit Netzanbindung versenden. Auf dem Server werden die, in den befallenen Regionen enthaltenen, Merkmale extrahiert und mit Bildanalyseverfahren aus der Informationstechnologie ausgewertet, so dass sie einer vorher festgelegten Klasse, einer bestimmten Krankheit, zugeordnet werden können. Nach nur wenigen Sekunden erhält der Nutzer die Diagnose und kann über die App Entscheidungshilfesysteme wie z.B. Cercbet (www.isip.de) aufrufen, um sich den weiteren Befallsverlauf prognostizieren zu lassen und Behandlungsempfehlungen einzuholen.

Derzeit kann die Applikation fünf verschiedene Blattfleckenkrankheiten unterscheiden. Erreger dieser Krankheiten sind die Pilze Cercospora beticola, Ramularia beticola, Uromyces betae und Phoma betae sowie das Bakterium Pseudomonas syringae pv. aptata. Symptome, die detektiert jedoch nicht einem der genannten Erreger zugeordnet werden können, werden einer zusätzlichen Klasse zugerechnet.

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.

Förderer und Projektpartner

ZEPP

Unsere Projekte entstehen in Kooperation mit Bundes- und Landesbehörden, Universitäten, dem Julius Kühn-Institut, dem DWD und anderen Partnern.

Unser Ziel: Landwirtschaft effizienter und ökologischer gestalten – in konventionellen wie auch in biologischen Anbauverfahren.

Entscheidungshilfen

Unsere Aufgabe ist es, wetterbasierte Prognose- und Simulationsmodelle für wichtige landwirtschaftliche und gartenbauliche Schaderreger zu sammeln, zu prüfen und für den Einsatz in der Praxis weiterzuentwickeln.

Tagesaktuelle Prognosen

Die Benachrichtigungsfunktion als App informiert Sie über relevante Prognosen, neue Befallserhebungen sowie aktuelle Beraterkommentare. 

Der Elektronische Beratungsassistent steht als App mit dem Framework IONIC für die Betriebssysteme Android und iOS zur Verfügung.