Fill

 

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens:

In diesem Projekt soll eine computergestützte Entscheidungshilfe für den Getreideanbau erarbeitet werden, die sowohl im Rahmen des "Präventionsprogramms Mykotoxine" als auch der Höchstmengenverordnung wesentlich zu einer Verminderung der Toxinbelastung im Erntegut beiträgt. Das Modell soll außerdem die frühzeitige Ausweisung von Risikoregionen sowie die Steuerung eventuell notwendiger Fungizideinsätze gegen Ährenfusariosen im Weizen ermöglichen. Dabei werden vorbeugenden pflanzenbaulichen Maßnahmen im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes Priorität gegeben. Das zu entwickelnde Modell soll somit ein essentieller Baustein in einem integrierten Pflanzenschutzsystem zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten im Getreide sein und stellt einen Teilbeitrag zum Forschungsauftrag "Erweiterung der Grundlagen für rechnergestützte Entscheidungshilfen im Pflanzenschutz" dar.
Das Computer-Modell FUS-OPT soll modular aufgebaut werden, um bei der Fortentwicklung variabel ausbaubar zu bleiben. Es bewertet und verknüpft pflanzenbauliche Risikofaktoren und simuliert wichtige biologische Prozesse der Sporulation und Infektion in Abhängigkeit von der aktuellen Witterung in der Vorblüte und Blütezeit des Getreides. FUS-OPT soll schlagspezifische Bekämpfungsnotwendigkeiten berechnen und frühzeitig Risikoflächen bzw. Risikoregionen identifizieren. Die Darstellung und Berechnung der zu erwartenden Auswirkungen pflanzenbaulicher Risikofaktoren können dem Anwender Möglichkeiten aufzeigen, durch individuelle Anbauentscheidungen einen möglichen Ährenbefall durch Fusarium zu reduzieren.

Über eine neue Fusarium-Diagnostik mit Hilfe von Real-time PCR soll eine artspezifische und gleichzeitig quantitative Erfassung der Biomasse von F. graminearum im Pflanzenmaterial erfolgen. Dies ist ein entscheidendes Hilfsmittel für die Aufklärung der Epidemiologie und für die Einstellung quantitativer Parameter des Modells.