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Projekthintergrund

Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel werden bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts eingesetzt und finden auch heute noch Anwendung. Da sich Kupfer als Schwermetall jedoch im Boden anreichern kann, wird eine größtmögliche Reduktion des Kupfereinsatzes angestrebt. Langfristig ist ein EU-weiter Ersatz von Kupfer vorgesehen.

Aus diesem Grund sollen im Rahmen des EU-Projektes CO-FREE Strategien zum Kupfereinsatz im ökologischen Anbau entwickelt werden. Sie umfassen alternative Präparate, angepasste und weiterentwickelte Prognosemodelle, tolerante Sorte und entsprechende Anbausysteme. Am Projekt CO-FREE sind 20 Partner aus 10 europäischen Ländern beteiligt.

 

Projektziel

Die ZEPP ist am Arbeitspaket 4.5 des Projektes CO-FREE als Unterauftragnehmer der Universität Kassel beteiligt. Ziel ist es das bereits vorhandene Entscheidungshilfesystem Öko-SIMPHYT, das eine auf Kupfer basierende Behandlungsstrategie gegen die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) in Kartoffeln empfielt, weiterzuentwickeln. In dem erweiterten System soll zusätzlich zu den bisherigen Empfehlungen ein Zeitpunkt bestimmt werden, ab dem durch zusätzliche Kupferapplikationen kein wirtschaftlicher Mehrertrag generiert werden kann. Grundlage hierfür soll die Modellierung der Stickstoffverlagerungsprozesse in der Kartoffelpflanze sein. Zusätzlich soll eine Anpassung des Entscheidungshilfesystems an alternative Produkte erfolgen, die im Rahmen des Projektes CO-FREE erforscht werden.

 

Aktueller Stand des Projektes

In den Jahren 2012 bis 2014 wurden von der Universität Kassel umfangreiche Feldversuche an verschiedenen Strandorten durchgeführt. Sie dienten dazu die Stickstoffverlagerungsprozesse in der Kartoffelpflanze in Abhängigkeit von der Sorte und dem Stickstoffdüngungsniveau zu untersuchen. Zusätzlich wurden Daten zur Pflanzenentwicklung und zur Epidemie der Krautfäule erhoben.

Die Ergebnisse der Feldversuche wurden als Basis für die Entwicklung eines Modellansatzes genutzt, in dem die Stickstoffverlagerungsprozesse in Abhängigkeit von einer berechneten Pflanzenentwicklung (Ontogenese) und den Wetterparametern Temperatur und Niederschlag simuliert werden. Anhand des simulierten Stickstoffgehalts in Kraut und Knollen wird der Zeitpunkt zum Abschluss der Kupferapplikationen bestimmt.

Der entwickelte Modellansatz und seine Empfehlungen werden im Jahr 2015 in umfangreichen Feldversuchen in Frankreich, Deutschland und Polen validiert.

 

Veröffentlichungen

TEBBE C., BRUNS C., RACCA P., KLEINHENZ B., WERREN D., SCHULZ H. und FINCKH M. (2014) "Reduktion der Anzahl Kupferapplikationen zur Kontrolle von Phytophthora infestans im ökologischen Kartoffelanbau durch das verbesserte Entscheidungshilfesystem Öko-SIMPHYT". In: 59. Deutsche Pflanzenschutztagung, pp. 449, Freiburg.

 

 

Laufzeit:
01.01.2012 - 30.06.2016
Förderer:

Europäische Kommission im Rahmen des Seventh Framework Programme

Ansprechpartner: Benno Kleinhenz
Links:

Universität Kassel - Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau

Projektdatenbank des Seventh Framework Programme

http://www.co-free.eu

 

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