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In diesem dreijährigen Vorhaben haben es sich die Projektpartner zum Ziel gesetzt, eine mobile Applikation zu entwickeln, die es ermöglicht, Blattfleckenkrankheiten in Zuckerrüben mit Hilfe eines Android-fähigen Smartphones oder Tablet-PCs automatisch zu detektieren und zu identifizieren.

Die Funktionsweise dieser App kann wie folgt beschrieben werden. Mit der, in den mobilen Endgeräten eingebauten, Kamera werden Blattflecken auf Blättern fotografiert. Die Vorverarbeitung erfolgt auf dem mobilen Endgerät, so dass nur die Bildausschnitte der befallenen Blattregionen zur weiteren Verarbeitung an einen Server geschickt werden. Dadurch wird das zu sendende Datenvolumen erheblich verringert, was sowohl die Übertragung als auch die weitere Analyse beschleunigt. Sollte auf dem Feld kein mobiles Internet zur Verfügung stehen, kann der Nutzer die aufgenommenen Fotos zu einem späteren Zeitpunkt, an einem Ort mit Netzanbindung versenden. Auf dem Server werden die, in den befallenen Regionen enthaltenen, Merkmale extrahiert und mit Bildanalyseverfahren aus der Informationstechnologie ausgewertet, so dass sie einer vorher festgelegten Klasse, einer bestimmten Krankheit, zugeordnet werden können. Nach nur wenigen Sekunden erhält der Nutzer die Diagnose und kann über die App Entscheidungshilfesysteme wie z.B. Cercbet (www.isip.de) aufrufen, um sich den weiteren Befallsverlauf prognostizieren zu lassen und Behandlungsempfehlungen einzuholen.

Derzeit kann die Applikation fünf verschiedene Blattfleckenkrankheiten unterscheiden. Erreger dieser Krankheiten sind die Pilze Cercospora beticola, Ramularia beticola, Uromyces betae und Phoma betae sowie das Bakterium Pseudomonas syringae pv. aptata. Symptome, die detektiert jedoch nicht einem der genannten Erreger zugeordnet werden können, werden einer zusätzlichen Klasse zugerechnet.

 

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.

 

Projektpartner:

B-IT - Bonn-Aachen International Center for Information Technology, Universität Bonn

INRES-Phytomedizin - Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Universität Bonn

ISIP e.V. - Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion

 

 

Laufzeit:
01.06.2012 – 31.10.2015
Förderer:

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Ansprechpartner: Dr. Benno Kleinhenz
Links: