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Projekthintergrund

Das Modell und Demonstrationsvorhaben "Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz" verfolgt das Ziel der verstärkten Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes in die Praxis. Bislang wurden hierzu 66 Demonstrationsbetriebe aus den Produktionsbereichen Ackerbau, Apfelanbau, Weinbau, Feldgemüse und Hopfen ausgewählt, die den Pflanzenschutz konsequent im Sinne des Leitbildes integrierter Pflanzenschutz umsetzen. Die Betriebe werden dabei intensiv durch die Experten der Pflanzenschutzdienste der Länder betreut und bei der Einführung neuer Verfahren begleitet und unterstützt. Mit der Demonstration der durchgeführten Maßnahmen soll auch nicht beteiligten Betrieben und Pflanzenschutzdiensten der Nutzen und die Anwendbarkeit der in diesem Vorhaben verwendeten Methoden aufgezeigt werden.

 

Die ZEPP unterstützt das Projekt mit der Bereitstellung und Demonstration von Entscheidungshilfesystemen (EHS) in allen oben genannten Ackerbau- und Gartenbaukulturen. Die EHS bieten zusammen mit den kontinuierlichen Befallserhebungen im Feld eine wichtige Unterstützung bei der Abschätzung der Notwendigkeit und ggf. zur Auswahl und Terminierung von Pflanzenschutzmaßnamen im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes.

 

Zusätzlich stellt die ZEPP die nötige Infrastruktur zur detaillierten Erfassung und Verarbeitung von Befallsdaten auf den Demonstrationsflächen bereit.

 

Aktuelles / Projektverlauf

Um die Projektbetreuer bei den umfangreichen Befallskontrollen im Feld zu unterstützen, wurde ein mobiler Assistent für das Smartphone entwickelt. Die Applikation ermöglicht die Erfassung beliebiger Schaderreger und lässt sich anhand von Konfigurationsdateien an eine Vielzahl von Anwendungsfällen anpassen. Neben einer einfachen Befallshäufigkeit, können Befallsstärken, Befallsindices, Wirkungs- und Deckungsgrade sowie die Anzahl von einem oder mehreren Schaderregern und Symptomausprägungen erfasst werden. Die Applikation gibt im Anschluss an die Erhebung ein Boniturresultat aus, dass die aktuelle Befallssituation repräsentiert und als Entscheidungsgrundlage für den gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmaßnahmen dient.

 

Die im Feld mit dem Mobilgerät erhobenen Daten werden nach Abschluss der Bonitur mit einem Zeitstempel sowie, nach erfolgter Standortfreigabe durch den Nutzer, mit einer Geokoordinate versehen. Der Versand der Daten erfolgt per E-Mail. Das darin enthaltene CSV (Comma-separated values) -Format nimmt dabei ein nur geringes Datenvolumen in Anspruch. Mit dem Import nach Excel werden die Daten in ein einheitliches und vergleichbares Tabellenformat transferiert.

 

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Abbildung: Workflow einer Bonitur mit dem mobilen Assistenten

 

Der mobile Assistent ist seit 2014 für alle projektrelevanten Kulturen verfügbar und ermöglicht mit 65 mobilen Bonituren die Erfassung von etwa 140 Schaderregern. Der Einsatz gewährleistet die Anwendung einheitlicher und damit vergleichbarer Boniturschemata und reduziert das Risiko von Übertragungsfehlern bei der Digitalisierung von Befallsdaten.

Die Applikation wird in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern kontinuierlich für den Praxiseinsatz optimiert.

 

 

Laufzeit:
 01.03.2011 – 31.12.2018
Förderer:

 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

 Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Projektpartner:

 Julius-Kühn-Institut (JKI), Pflanzenschutzdienste der Länder

Ansprechpartner:  Juliane Schmitt
Links:  demo-jps.jki.bund.de