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OPTIREG

Laufzeit:

01.11.2017 - 31.10.2021

Projektleitung:

Prof. Dr. Joachim Kakau

Ansprechpartner:

Kathleen Kohrs


Entwicklung einer Online-Entscheidungshilfe für die Berechnung der notwendigen Aufwandmenge von Wachstumreglern in Wintergetreide

 

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Hintergrund und Projektziel

Durch Lagerbildung in Getreidebeständen kann es zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen kommen. Das soll und kann durch den Einsatz von Wachstumsreglern (WR) verhindert werden. Werden die Getreidepflanzen durch zu hohe Aufwandmengen der WR oder eine Behandlung zum falschen Zeitpunkt stark eingekürzt, kann das jedoch ebenfalls zu Ertragsverlusten führen und die Umwelt unnötig belasten. Dies soll aus ökologischen und ökonomischen Gründen unbedingt vermieden werden und entspricht auch den Zielen des nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz.

Ziel des Projektes OPTIREG war es, ein Entscheidungshilfesystem (EHS) für die Berechnung der Optimalen Wachstumsregleraufwandmenge in Wintergetreide für den praktischen Anbau zu entwickeln, das genutzt werden kann, um den Einsatz von Wachstumsreglern auf das notwendige Maß zu reduzieren und Behandlungstermine zu optimieren.

Entwicklung des Entscheidungshilfesystems

Entwicklungsgrundlage für das EHS OPTIREG bildeten mehrfaktorielle Freiland-und Halbfreilandversuche an den Standorten Osnabrück und Bad Kreuznach sowie Erhebungsdaten aus aktuellen Wachstumsreglerversuchen der Pflanzenschutzdienste der Länder, zusätzlich zu Daten der Landessorten- und Bundessortenversuche. In Freilandversuchen wurde der Einfluss von Schlag- und Wetterparametern auf die Wachstumsreglerwirkung untersucht. In Halbfreilandversuchen konnte die Wirkung der jeweiligen Aufwandmenge auf Ertrags- und Wachstumsfaktoren ermittelt werden. Neben der Sortenbeurteilung anhand der Lageranfälligkeitsnote der Bundessortenliste konnte durch Auswertung von Pflanzenhöhenmessungen in Bundes- und Landessortenversuchen ein Sortenfaktor integriert werden. Dieser Sortenfaktor ermöglicht es die Sortenreaktion auf die Wachstumsreglerbehandlung in die Aufwandmengenempfehlungen einzubeziehen. Ein angeschlossenes Applikationswettermodul ermöglicht es dem Landwirt seinen Behandlungstermin leichter zu terminiern und zu optimieren. Durch Angabe der Schlagfaktoren Bestandesdichte, Stickstoffdüngung und Sorte kann über die Verknüpfung mit Wetterparametern eine optimal anzuwendende Aufwandmenge für drei Tage errechnet werden (heute, morgen und übermorgen). Die Berechnung steht für Behandlungsfolgen zu BBCH 25 und 31, für Soloanwendungen und Wachstumsreglermischungen zu BBCH 31 zur Verfügung.

Bereitstellung auf www.isip.de

Seit der Saison 2022 steht das Entscheidungshilfesystem OPTIREG auf www.isip.de im internen Bereich den Beratern der Pflanzenschutzdienste zur Verfügung. Der Output der Entscheidungshilfe „OPTIREG“ zeigt zunächst die standardmäßige Abbildung des Wetters sowie die dazugehörige Abbildung des Applikationswetters, in der angeben wird, wie sich die stündlichen Applikationsbedingungen voraussichtlich darstellen werden. Das Applikationwetter richtet sich dabei jeweils nach den Anwendungsbestimmungen des einzusetzenden Mittels. So herrschen in grünen Bereichen günstige Applikationsbedingungen, in den orangenen Bereichen eingeschränkte Applikationsbedingungen und in den roten Bereichen wird von einer Behandlung abgeraten. Danach folgt eine Grafik sowie eine zusätzliche Tabelle mit den empfohlenen Aufwandmengen für die Applikationstage heute, morgen und übermorgen.

Nach Validierung und eventueller Anpassung soll das Entscheidungshilfesystem in Zukunft für einen breiten Nutzerkreis auf www.isip.de zur Verfügung gestellt werden.

OPTIREG-Poster (62.Pflanzenschutztagung, 2021)

OPTIREG-Präsentation (62.Pflanzenschutztagung, 2021)

  

Förderer und Projektpartner